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Städtevergleich mit Hamburg 2011
Trotz vieler Mühen war es erst Mitte September möglich, die
Komplettbesetzung der Auswahlmannschaften zu verzeichnen, bis nach
einen Monat Ruhe die kurzfristigen Abmeldungen folgten. Der letzte
Aktive erfuhr erst in der Nacht vor der Abreise davon, dass er in
Hamburg kegeln darf.
Das Busunternehmen reagierte im Vorfeld nicht auf Anrufe oder Mails,
so dass man dem Eintreffen des Busses mit gemischten Gefühlen entgegen
sah. Alle Mitteilungen waren eingetroffen, denn Busfahrer Harry war
gut vorbereitet, auch wenn er erst drei Stunden vor Abfahrt davon
erfahren hat, dass er uns nach Hamburg fahren wird. Überraschender
Weise fanden sich mehr Mitreisende im Neudecker Weg ein, als sich
zuvor angemeldet haben. Da ist es nur gut, dass zwei angemeldete
Reiseteilnehmer erst im letzten Moment erschienen sind, so dass man
von Vollzähligkeit der Gruppe ausgehen konnte.
Dass sich Harry auskannte war auf dem Transfer von Rudow zum Kutschi
zu merken, wo er zwecks Umfahrung des Staus auf der Stadtautobahn
durch enge Straßen fuhr, die andere Fahrgäste selbst mit PkW nicht als
Ausweg gewählt hätten.
Trotzdem trafen wir etwas später als geplant am Kurt-Schumacher-Platz
ein, so dass die übrigen Teilnehmer an der Kegelreise in kurzer Zeit
aufgenommen werden konnten. Nachdem der Bus losgefahren ist, wurden
Aktive und Gäste durch die Reiseleitung begrüßt und der Gedanke
geäußert, bei den Unterhaltungen während der Fahrt das Wort "Kegeln"
wegzulassen. Beim Kassieren wurde dann geäußert, dass es schade ist,
dass es keine Konsequenzen hat, wenn das Unwort ausgesprochen wird. So
wurde festgelegt, dass der Gebrauch des Unwortes die Zahlung von 0,50
€ nach sich zieht. Soweit die Stimmung bei Sportausflügen der
Stadtauswahl ohnehin schon immer gut war, so war dieses Mal eine
Steigerung zu verzeichnen, denn wenn ein Sportkamerad von seinen
Segelerlebnissen erzählte und trotz ernsthaftem Bemühens in seinem
Redefluss das Unwort zu vermeiden ihm trotzdem ein "Ke.... " entglitt,
war der Jubel um die zu vereinnahmenden 50 Cent groß. Unter den
erschwerten Bedingungen ist dann auch die Sinnhaftigkeit des
Schönsten-Pokales erörtert worden, der ins Leben gerufen worden ist,
als die Leistungsdichte zwischen 1. und 2. Mannschaft wesentlich enger
war. Man war sich nach Erörterung einiger Varianten einig, dass der
Pokal in diesem Jahr noch nach den alten Bedingungen ausgetragen wird.
Kurz vor Eintreffen im Hotel wurde festgelegt, dass die
Unwort-Regelung bis Sonnabend 15:00 Uhr bestehen bleibt.
Im Hotel wurden wir von Karin von Remmen sowie Barbara und Günter Pott
begrüßt. Ich habe sie kurz eingeweiht, dass unsere Spieler ein
bestimmtes Wort nicht benutzen dürfen. Nach Klärung des Finanziellen
mit den Hamburgern und Hinweis darauf, dass der "Schnabel-Pokal" einen
Transportschafen hat, wurde dann auch die Thematik Vergleichsspiel in
Berlin auf 8-Bahnen-Anlagen erörtert. Während die Hamburger
Sportfreunde eine Reduzierung auf 80 Wurf vorgeschlagen haben,
unterbreitete ich den Vorschlag, dass die Anzahl der Sportler auf 5 je
Mannschaft reduziert wird, was von den Hamburgern dann nach
Zugeständnis des Beibehaltens des Streichergebnisses akzeptiert wurde.
Alsdann ging es an die Verteilung der Sporthemden, die alle
durchnumeriert wurden, weil es bei den letzen Kegelveranstaltungen
immer wieder Probleme bei der Rückgabe gegeben hat, was zur Freude
aller wieder 50 Cent fällig werden ließ.
Die Unwortregel belebte die Gespräche beim Abendessen ungemein. Man
berichtete von der letzten Kegelfahrt, von den Kegelergebnissen des
Kindes oder gab ganz kurz mal seine E-Mail-Adresse "Kegelwaldi"
bekannt. Bernd Riedel, des zum Einzieher der Unwortgebühr benannt
wurde, freute sich und berichtete beim Frühstück, dass bis dahin 81.-
€ zusammengekommen sind. Während des sportlichen Vergleiches ist die
Unwortreglung nicht mit letzten Konsequenz weiter verfolgt worden, um
die Konzentration auf unseren Sport und das "Unternehmen Auswärtssieg"
zu richten. Wie dem Ergebnisblatt zu entnehmen, ist uns das gut
gelungen. Nur die 1. Senioren hatte Segeljammer. Leider hat das Spiel
bei den Herren so lange gedauert, dass nach dem Duschen keine Zeit
mehr bliebt, um ein "Frisches" auf den Erfolg zu trinken, denn der Bus
stand schon seit geraumer Zeit in 2. Spur, um uns zum Jungfernstieg zu
bringen. Da konnte nur zum Flaschenbier gegriffen werden.
Auf dem Weg zum Jungfernstieg ist sind uns Polizeikonvois aufgefallen,
haben dem aber keine größere Bedeutung zugemessen, zumal sich diese
von uns weg bewegten. Zur Rückfahrt verabredeten wir uns zu 16:30 Uhr.
Kurz vor 16:30 Uhr wurde die Zufahrt zum Jungfernstieg wegen einer
Demo gesperrt und der Polizeikonvoi fuhr an uns vorbei. Die
Telefonnummer des Busfahrers hatte der Reiseleiter mit seinem Handy,
das aufgrund falscher PIN-Eingabe auch nicht aktiviert war, im Bus. So
wurde versucht, über Telefonkontakt zum Vorsitzenden und zum
Rechnungsführer in Berlin Telefondaten des Reiseunternehmens zu
erlangen. Der Busfahrer hat seinerseits versucht mit der Reiseleitung
in Verbindung zu treten, was aus vorgenannten Gründen nicht möglich
war. Gott sei Dank wurde der Verkehr nach ca. 20 Minuten wieder frei
gegeben, so dass uns Harry aufsammeln und durch die vollgestauten
Straßen Hamburgs zum Hotel bringen konnte, wo wir gemeinsam mit den
ersten Gästen aus Hamburg eingetroffen sind.
Bis zur Eröffnung des Buffets waren alle Berliner anwesend.
Zwischenzeitlich konnte nochmals die Zweckmäßigkeit der für künftige
Vergleiche getroffenen Vereinbarung erörtert werden. Nach dem Buffet
wurde die Siegerehrung durchgeführt, der sich dann der
Mannschaftsführer der 1. Mannschaft mit der Übergabe des
Schönsten-Pokales anschloss, bevor dann das Tanzbein geschwungen
werden konnte. Vier Hamburger Damen und Herren boten uns zwischendurch
noch eine besondere Tanzeinlage, indem sie eine Gummipuppe passend zu
den musikalischen Klängen über das Parkett bewegten. Ein Tanzexperte
lobte die Darbietung, da einige Figuren getanzt worden sind, die man
ohne richtigen Partner nur schwer hin bekommt. Trotz zunehmenden
Genusses geistreicher Getränke blieb es den Keglern nicht verborgen,
dass es bei der Gravur der Pokale eine Panne gab, denn auch ein
Zinnteller war betroffen, auf dem wir die richtige Gravur eigentlich
mit den Hamburger Sportfreunden "aushandeln" wollte. Aber unsere
Herren konnten sich ja nicht zurückhalten... Für die Unternehmung am
Sonntag bildeten sich an diesem Abend zwei Gruppen. Die eine Gruppe
wollte lieber ins Treppenviertel, die andere Gruppe zu den
Landungsbrücken. Die Reiseleitung wollte das Ziel von den
Witterungsbedingungen abhängig machen. Zu Ende diskutieren konnte man
das Thema ohnehin nicht, weil immer wieder Mannschaftsbesprechungen
anberaumt wurden.
Sonntag morgen war es neblig. Die Treppelviertelgruppe verzichtete auf
einen Besuch in Blankenese und schlug die direkte Heimfahrt vor,
während die Landungsbrückengruppe ihren Spaziergang durchführen
wollte, so dass wir uns auf einen Rundgang von einer Stunde
verständigten. Hätten wir vorher gewusst, dass der Nebelschleier so
dicht ist, dass kaum ein Blick über die Elbe zu den Docks möglich ist,
hätten wir uns in der tat schon früher auf den Rückweg machen können.
Die Rückfahrt erfolgte lange Zeit durch mehr oder weniger dichten
Nebel. Die Unwortsammlung brachte insgesamt 90.- € ein. Diese wurden
dem Busfahrer für 2 Kisten Bier und der Rest als Trinkgeld übergeben.
In Anbetracht dessen, dass einige in Berlin Auto fahren mussten, wurde
das Bier nur mit Ach und Krach leer, Kurze gingen gar nicht mehr.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es wieder einmal eine
schöne Fahrt war. Vorschläge für das Unwort bei der nächsten Fahrt
werden bei der nächsten Teilnahmeabfrage entgegengenommen.
Mit sportlichem Gruß
Michael Weiß |